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Prinssen / Bild Kahlmopz / Copyright 2000
Mit freundlicher Genehmigung der Li...Re |
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ROBERT SIMON - KUNST ALS KONZEPT |
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Ende Mai wurde die Skulptur "Symphony
in Red" des Chicagoer Künstlers John Henry am
Königsworther Platz aufgestellt. Dieser Abschluss von Hannovers
Kunstmeile ist nur eines der erfolgreichen Projekte des
hannoverschen Galeristen Robert Simon. "Seine
Galerie", die Galerie Kö 24, gibt es seit
1981.
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Simon gründete sie in erster Linie
als Förderstätte junger Künstler. Diese
werden von Robert Simon und seiner Lebensgefährtin Heide
Spieh nicht nur ausgewählt, sondern professionell gefördert.
1985 gab Kunstsammler Robert Simon seine Management-Tätigkeit in
der Wirtschaft auf und verlagerte seine Ambitionen ganz in die Kunst.
Doch der Abschied aus der Wirtschaft ist nur ein scheinbarer, denn die
Galerie lebt von Simons Fähigkeit, Wirtschaftsunternehmen konzeptionell in
Sachen Kunst zu beraten: Kunst als Bestandteil der Unternehmenskultur
ist das Prinzip von Robert Simon. |
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Seit 1986 sorgt er dafür,
dass einige im Stadtbild problematische Zonen durch Kunst bewusst gemacht
werden. "Ich habe keine beschaulichen Plätze gewählt,
wo jedes Kunstwerk wirkt, sondern möchte Spannungen aufbauen und
durch den Kontrast mit der Kunst Orte wieder wahrnehmbar machen." |
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Mike Gehrke
NANA |
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Das hat er mit den acht Skulpturen der Skulpturenmeile,
von denen er fünf durch reine Privatinitiative nach
Hannover geholt hat, geschafft. Ausgangspunkt war das Experiment Straßenkunst mit
Aufstellung der bunten Nanas von Niki de Saint Phalle. Sie waren 1972
auf Initiative des damaligen Leiters des Kunstvereins Mike Gehrke in
Hannover am Leibnizufer aufgestellt worden und hatten für viel Aufregung
gesorgt. |
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Matchinsky Denninghoff |
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1986 organisierte Robert
Simon im Stadtbild von Hannover die Ausstellung "Stahl 1".
Von den 1986 aufgestellten Skulpturen Berliner Bildhauer ist heute noch "Genesis" von
dem Künstlerpaar Matschinsky-Denninghoff am
Königsworther Platz zu sehen. Hier, wo jetzt auch das Werk John
Henrys seine künstlerische Bestimmung gefunden hat. |
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Alf
Lechner
Bernhard Heiliger |
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1987 folgte "Stahl
2" mit Skulpturen
deutscher Stahlbildhauer. "Kreisteilung - Quadratanordnung - Kugel" von
Alf Lechner ist seit damals geblieben. Die reine Privatinitiative Robert
Simons hat das Stadtbild Hannovers extrem bereichert: Namen wie Bernhard
Heiliger, Erich Hauser oder Eugène Dodeigne gehören in die
Kunstmeile. |
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Gestaltungen des Kernerplatzes in Stuttgart oder die Einrichtung des ersten 24-Stunden-Museum der Welt in Celle,
unterstreichen das konzeptionelle Denken dieses Mannes, von dem mit Sicherheit
noch einiges zu erwarten ist. |
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Joseph
Beuys, "Capri-Batterie" |
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Das Bomann-Museum in Celle kann man zunächst
zu ganz normalen Öffnungszeiten besuchen. Zu sehen ist ein breitgefächertes
Angebot über Landes- und Stadtgeschichte, Volkskunde bis zur Moderne
in der Kunst. In den Räumen der Kunst-Stiftung sieht der Besucher
die Sammlung Robert Simons mit Werken von Joseph Beuys, Timm Ulrichs,
Peter Basseler, Lienhard von Monkiewitsch, Dieter Krieg, Giso Westing,
Ben Willikens und anderen. |
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24-
Stunden Kunstmuseum |
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Wenn es dunkel wird, und das Museum geschlossen
ist, öffnet es sich nach außen. Hinter den großen Glasfassaden sind die Werke zehn renommierter Licht-Künstler zu sehen, die Trennung
zwischen Kunstraum und Stadtraum wird aufgehoben. |
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Am Beispiel "Symphony
in Red" zeigt
es sich auch, dass Robert Simon einfach ein großer Organisator ist, der aus Unmöglichem Mögliches macht. So hatte das John-Henry-Projekt
anfangs nur geringe Chancen der Umsetzung. Als Robert Simon den Künstler
1988 auf einer Messe in Chicago entdeckte, war er von John Henrys Stahlkunst begeistert und hatte bei dessen Werken gleich den Königsworther Platz im Auge. |
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John
Henry |
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1997 schließlich entwickelte John Henry eine Skulptur speziell
für den Königsworther Platz, obwohl
er wusste, dass die Realisierung "bei einer Wahrscheinlichkeit von
3 % " lag. Es gab nämlich weder Geld noch die Genehmigung
für das Projekt. Aber Robert Simon ist ein Mann der Ideen. Er erwarb
von dem Künstler die Erlaubnis, die Skulptur selber machen zu dürfen.
Und von da an lief es: |
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Zunächst entstand ein 1: 31 Modell,
dann ging Robert Simon auf Sponsorensuche: Mit Unterstützung des
damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder,
der ihm einige Türen öffnete, erreichte Simon, dass die Salzgitter
AG den Stahl zur Verfügung stellte und die Meyerwerft aus Papenburg
den Rohling und die Niedersächsische Toto Lotto Stiftung das notwendige
Kapital. Auch die Continental AG beteiligte sich finanziell. Der Löwenanteil
des Engagements und der Finanzen aber ist Reinhard Scheibe, dem kunstsinnigen
Leiter der Niedersächsischen Lottostiftung, zu verdanken. Die Niedersächsische
Lottostiftung wurde Eigentümer der Plastik und Robert Simon Projektleiter
für die Niedersächsische Lottostiftung. Eigentlich ganz einfach,
aber um darauf zu kommen, gehört das konzeptionelle Denken, das
Robert Simon auszeichnet, dazu. |
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Scheibe,
Henry, Schröder, Simon |
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Spezialstatiken mussten angefertigt werden, weil der Boden über der U-Bahn-Station
Königsworther Platz nur 53 cm hoch ist. Die mögliche Bebauungsfläche
ist optimal ausgenutzt. Größer hatte die Skulptur "Symphony
in Red" an dieser Stelle nicht sein können - und der Königsworther
Platz wird "anders" wahrgenommen. |
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"Er
hat gewonnen", sagen viele Autofahrer und meinen den
Platz. Doch wer Robert Simon kennt, meint gewiss auch ein wenig den konzeptionellen
Galeristen.
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