Robert Simon    
   
Leuchtende Vorbilder / Kunstprojekt erleuchtet die City                         
 
Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 bis 1716)
 
 

Als die großen Intellektuellen Europas sich anschickten, eine Art grenzüberschreitende Gelehrtenrepublik zu gründen und ein Netz der Gelehrsamkeit über die Welt zu legen, knüpfte Leibniz an entscheidender Stelle mit: Von Hannover aus, wo er im Dienste der Welfen eigentlich deren Familiengeschichte erforschen sollte, korrespondierte er mit klugen Geistern in Italien und Frankreich, in England oder China. Der Universalgelehrte beschäftigte sich gleichermaßen mit Politik, Philosophie oder Mathematik. Er entwarf auch – in einer Zeit, in der Intellektuelle noch längst nicht so praktisch dachten wie heute – eine Art Feuerschutzversicherung, Pläne zur Entwässerung der Harzbergwerke und zur Wiedervereinigung der Kirchen. Heute sind nach Leibniz, der in der Neustädter Kirche begraben ist, Universität und Landesbibliothek benannt – und sein erhaltener Briefwechsel bescherte Hannover jüngst den Unesco-Titel „Weltdokumentenerbe“.


Foto: Karin Blüher

Hannoversche Allgemeine Zeitung, 26.11.2007


 
zurück