Robert Simon    
   
Leuchtende Vorbilder / Kunstprojekt erleuchtet die City                         
 
Erich Wegner (1899 bis 1980)
 
 

Die humorlosesten Menschen, die er je getroffen habe, seien die Clowns gewesen, sagte er einmal. Erich Wegner musste es wissen: Nach dem Ersten Weltkrieg war er als malender Tramp durchs Land gezogen und teils mit einem Zirkus unterwegs gewesen. Er studierte aber auch (an der Kunstgewerbeschule Hannover), er war für eine KPD-Zeitung Gerichtszeichner im Haarmann-Prozess und wurde schließlich einer der wichtigsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit in Hannover. Gemeinsam mit Ernst Thoms richtete er sich 1923 ein Atelier in der Stadt ein. Er nahm Anleihen beim Expressionismus, schuf morbide Zeichnungen von Frauenmorden ebenso wie Ölgemälde von Landschaften in kräftigen Farben. Die Nazis beschlagnahmten einige seiner Werke, Wegner galt als „entartet“. Nach dem Krieg wurde er vielfach geehrter Dozent an der Volkshochschule Hannover.


Foto: Karin Blüher

Hannoversche Allgemeine Zeitung, 28.11.2007


 
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